Deckrüden Information

Auswahl des Deckrüden

Sie möchten mit Ihrem Australian Shepherd / Golden Retriever züchten? Dies wird bestimmt ein spannendes Unterfangen. Allerdings sollten Sie dieses Abenteuer nicht leichtfertig angehen, sondern im Vorfeld einige wichtige Vorkehrungen treffen und sich eingehend mit dem Thema beschäftigen.

Besonders, wenn Sie eine Hündin von einem Deckrüden belegen lassen möchten, tragen Sie auch lange nach dem Deckakt noch die Verantwortung.

Hier einige wichtige Überlegungen:

  1. Ist meine Hündin für die Zucht geeignet?
  2. Hat sie Papiere / eine Ahnentafel?
  3. Entspricht sie dem Rassestandard?
  4. Ist sie wesensfest?
  5. Ist die Hündin gesund?
  6. Habe ich die finanziellen Mittel für medizinische Untersuchungen vor der Belegung, die Decktaxe, für die Trächtigkeit, Nachtwachen an der Wurfkiste, Geburt und Welpenaufzucht? Auch bei Notfällen / unerwarteten Kosten (z.B. Kaiserschnitt)?
  7. Habe ich ausreichend Zeit für die intensiven Wochen nach der Geburt (Sozialisation und Aufzucht der Welpen, Beratung und Betreuung der Käufer, Tierarztbesuche, haufenweise Wäsche, …)? Was, wenn die Welpen mit der Flasche aufgezogen werden müssen?
  8. Habe ich die Räumlichkeiten, um zu züchten? Einige Clubs, z.B. der CASD schreiben Mindesthaltungsbedingungen für Hündin und Wurf vor, inkl. Auslauffläche.

Untersuchungen beim Deckrüden

Ein robuster und kerngesunder Rüde kann die Lebenserwartung der Welpen entscheidend mitbeeinflussen. Ist er frei von Erbkrankheiten und wird regelmäßigen Kontrollen beim Tierarzt unterzogen, so ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Erkrankungen minimiert. Vorausgesetzt natürlich, Ihre Hündin ist ebenfalls gesund und nicht Trägerin eines Gendefekts, der für eine Erbkrankheit verantwortlich sein könnte.

 

Kosten der Deckung

Wer glaubt, die Decktaxe macht den Löwenanteil bei den Kosten aus, der irrt gewaltig. Bei einem geplanten Wurf entstehen noch weit größere Ausgaben, als der Preis für einen guten Zuchtrüden.

  1. Vorbereitung des Zuhauses: Wurfkiste, Decken, Spielzeug, Wärmelampen usw.
  2. Vor dem Deckakt: Abstrich und Progesteron-Test bei der Hündin
  3. Decktaxe plus gegebenenfalls Anfahrt zum Rüden, Übernachtung im Hotel und Verpflegung
  4. Spezialfutter für die Hündin während und nach der Trächtigkeit
  5. Entwurmungen und Impfungen (z.B. Herpes)
  6. Medizinische Kosten: Ultraschall, Medikamente, Kaiserschnitt etc.
  7. Spezialfutter für die Welpen
  8. Aufzucht mindestens bis zur 8. Lebenswoche
  9. Tierärztliche Untersuchung des Wurfs
  10. Für die Welpen: Impfungen, Heimtierausweise, Transponderimplantation
  11. Ahnentafel / Papiere
  12. Telefonkosten, Werbekosten usw.

Variation der Decktaxe

Qualität hat ihren Preis. Dies gilt auch bei den Deckrüden. Natürlich wird zum Beispiel Ihr Nachbar keine große Summe für seinen Australian Shepherd Rüden / Golden Retriever Rüde verlangen. Gleiches gilt für Australian Shepherd / Golden Retriever Deckrüden ohne Papiere. Dafür kaufen Sie allerdings die Katze – pardon – den Hund im Sack.

Ein hoher Deckpreis hat also schon seine Berechtigung. Schließlich hat der Züchter viel Geld in den Rüden investiert und dafür Sorge getragen und überprüfen lassen, dass er gesundheitlich einwandfrei ist und dem vorgeschriebenen Standard entspricht. Natürlich zahlen Sie für einen prämierten Champion mit vielen Preisen und langer Ahnentafel mehr, als für einen zwar zugelassenen, aber noch unerfahrenen Deckrüden.
In einigen Fällen wird sogar ganz auf eine Decktaxe verzichtet. Stattdessen wird ein Welpe des späteren Wurfs als Preis festgesetzt.

 

Zuchtzulassung

Um in einem Verein züchten zu dürfen, werden gewisse Anforderungen an die Zuchttiere gestellt. Damit soll gewährleistet werden, dass ausschließlich gesunde und dem Rassestandard entsprechende Hunde in die Zucht gehen und die Rasse stetig verbessert wird. Die genauen Anforderungen können je nach Verein oder Club ein wenig variieren, sind in den Grundzügen aber gleich.

 

Voraussetzungen für die Zulassung:

  1. Mindest- und Höchstalter für den Zuchteinsatz von Rüde und Hündin:
    Rüde: min. 12 Monate – unbegrenzt
    Hündin: 14 Monate (2. Hitze)– max. vollendetes 8. Lebensjahr (sie darf nur einmal im Jahr belegt werden)
    Die Zuchtzulassung kann erteilt werden, wenn der Australian Shepherd /Golden Retriever mindestens 15 Monate alt ist.
  2. Der Hund ist eingetragen in ein Zuchtbuch
  3. Vorlage aller gesundheitlich relevanten Unterlagen und Befunde
  4. Eindeutige Identifikation des Hundes
  5. Erfolgreiche Körung (Allgemeine Erscheinung, Proportionen, Gangwerk, Gebiss, Fell & Fellfarbe)

Bei der Verhaltensbeurteilung wird hingegen das Wesen des Australian Shepherd unter die Lupe genommen. Ängstlich und scheu sollte er nicht sein und schon gar nicht aggressiv. Dies sind sogar Ausschlusskriterien von der Zucht und absolut nicht erwünscht.

 

Körung

Bei der Australian Shepherd / Golden Retriever Zucht ist die Körung eine wichtige Voraussetzung, um eine Zuchtzulassung für den Hund zu erhalten. Es soll bei dieser Beurteilung eine Art Auslese stattfinden, sodass nur die besten Tiere in die Zucht gehen und positive Eigenschaften der Rasse stetig verbessert werden.

 

Um an der Körung teilzunehmen, sind folgende Unterlagen mitzubringen:

  1. Ahnentafel
  2. Impfung (aktuelle Tollwut ist Pflicht)
  3. Anmeldung
  4. Ausstellungsergebnis (Vorzüglich,Sehr gut)

Verbotene Verpaarungen Australian Shepherd

Merle x Merle Verpaarungen: In den USA zwar erlaubt, gilt sie hierzulande als Qualzucht, da die Welpen taub, blind oder mit Herzfehler geboren werden könnten. Zumindest wenn sie für den Merlefaktor reinerbig sind. Um dies von vorneherein auszuschließen, dürfen Merle-Hunde untereinander nicht verpaart werden.

In Deutschland sind einige Verpaarungen allerdings generell innerhalb der Australian Shepherd Zucht verboten.

  1. Merle x Merle Verpaarungen: In den USA zwar erlaubt, gilt sie hierzulande als Qualzucht, da die Welpen taub, blind oder mit Herzfehler geboren werden könnten. Zumindest wenn sie für den Merlefaktor reinerbig sind. Um dies von vorneherein auszuschließen, dürfen Merle-Hunde untereinander nicht verpaart werden.
  2. Verpaarungen von Geschwistern (Inzucht) oder Halbgeschwistern
  3. Natural Bobtail x Natural Bobtail Verpaarungen (gilt ebenfalls als Qualzucht in Deutschland)